Annotation |
Vor dem Hintergrund der jüdischen Geschichte der letzten 120 Jahre zeichnet der Friedenspreisträger die schicksalhaften Lebenswege einzelner Mitglieder seiner Familie nach, die stets geprägt waren von Hoffen und Bangen, Überleben und Tod. Ein Werk von bewundernswertem inhaltlichem und sprachlichem Reichtum ist der neue Roman des international bekannten und vielfach ausgezeichneten israelischen Schriftstellers, der mit faszinierender Erzählkraft seine Leser über fast 800 Seiten in Spannung hält, sie teilhaben lässt an der Geschichte seiner Kindheit im Jerusalem der 1940er-Jahre, an dem Schicksal seiner aus dem osteuropäischen Judentum stammenden Familie, an ihrer Enttäuschung über das "gelobte Land", in das sie sich vor der Verfolgung durch die Nazis gerettet hatten, an ihrer unstillbaren Sehnsucht nach Europa. Man spürt die Atmosphäre Jerusalems und seiner sozial unterschiedlich geprägten Wohnviertel, wie sie aus den Beobachtungen des kleinen Amos erstehen, der die Menschen seines Umfeldes sehr schnell in ihrer Verschiedenheit erfasst und an dem auch die tragische, "Liebe und Finsternis" spiegelnde Beziehung seiner Eltern nicht spurlos vorübergeht. "Ein erhellendes, klügeres, vielschichtigeres Buch über Israel, über Familien und das, was Menschen zusammenhält und was sie trennt, kann man niemandem empfehlen", so Lovenberg in der FAZ. |